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BMWi stellt Anhebung des Offshore-Ausbaupfads in Aussicht

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Berlin - Beim Ausbau der erneuerbaren Energien klafft mit Blick auf die Ziele der Bundesregierung bis 2030 eine aktuell stetig wachsende Lücke. Nun gibt es Signale aus dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) für eine Beschleunigung des Ausbaus der Offshore-Windenergie bis 2030.

Die Offshore Windbranche spricht sich bereits seit längerem für eine Anhebung der Ziele zum Ausbau der Offshore-Windenergie bis 2030 aus. Nach den Signalen aus dem BMWi für eine Anpassung der Ausbauziele schlägt der Bundesverband der Windparkbetreiber Offshore e.V. (BWO) die Einrichtung einer Stakeholder-Runde mit allen Beteiligten vor.

Offshore-Branche begrüßt Anhebung des Ausbaudeckels

Der parlamentarische Geschäftsführer im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) Thomas Bareiß hat bei einer Veranstaltung der Aurora Energy Research in Berlin eine Erhöhung des Ausbaupfads von Offshore-Windenergie in Aussicht gestellt. Der BWO begrüßt diese Ankündigung ausdrücklich. Die Offshore-Windbranche fordert seit langer Zeit eine Anpassung des Ausbauziels auf mindestens 20 GW bis 2030 und 35 GW bis 2035.

Aus Sicht des BWO kann die Offshore-Windenergie einen größeren Beitrag als bisher zum Fortschritt der Energiewende in Deutschland leisten. „Das Potenzial für Offshore ist enorm“, sagt Catrin Jung, Vorstandsvorsitzende des BWO e.V., „der Wind auf dem Meer weht stetig und die Kosten sind in den vergangenen Jahren rapide gefallen.“ Die Regierung sei gut beraten jetzt zu handeln, damit die Potenziale möglichst schnell erschlossen werden können.

Zur Umsetzung eines neu-definierten Ausbauziels auf 20 GW bis 2030 schlägt der BWO die Einsetzung einer großen Stakeholder-Runde vor. Darin sollten das BMWi, das BMVI, das BSH, die BNetzA, die Übertragungsnetzbetreiber, die zuständigen Behörden der Nordländer, die Offshore-Windindustrie sowie große Stromkunden aus anderen Industrien zusammenkommen. Dies wäre der optimale Ansatz, Wege zur Erschließung der Offshore-Potenziale für die Energiewende zu erarbeiten, so der BWO.

Zum aktuellen Ausbaustand der Windenergie in Deutschland

Bislang kommt der Ausbau der Windenergie im Jahr 2019 noch nicht auf Touren. Nach einer aktuellen Auswertung des Marktstammdatenregisters (MaStR) der Bundesnetzagentur (BNetzA) sind seit Januar 2019 Offshore 42 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 252 Megawatt (MW) neu in Betrieb genommen worden (Stand: 17.06.2019). Die Anlagen gehören alle zu dem Nordsee-Projekt Merkur-Offshore in der Nordsee. Onshore tendiert der Ausbau aktuell gegen null. Bislang wurden 2019 insgesamt lediglich 74 Windenergieanlagen mit einer Leistung von rd. 240 Megawatt (MW) neu in Betrieb genommen worden. Der niedrigste Inbetriebnahme-Wert wurde im April mit 9 WEA und 30 MW neuer Leistung registriert.


Das Marktstammdatenregister (MaStR) ist das Register für den deutschen Strom- und Gasmarkt und wird von der BNetzA geführt. Im MaStR sind vor allem die Stammdaten zu Strom- und Gaserzeugungsanlagen zu registrieren. Die o.g. Daten basieren auf dem Stand des MaStR zum 17.06.2019. Dabei handelt es sich um eine Momentaufnahme: Statistische Änderungen sind wegen Nachmeldungen von einzelnen Anlagen oder Korrekturen zum Anlagenregister durch die BNetzA jederzeit möglich. Die Unschärfen führen nicht zu Änderungen an den Trendaussagen.


© IWR, 2019


18.06.2019

 



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