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Offshore-Windindustrie fordert Bundesregierung zum Handeln auf

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Berlin – Die Offshore Windbranche kritisiert die aktuelle Offshore-Politik der Bundesregierung. Die Branche sieht den Ausbau im ersten Halbjahr 2019 im Plan, befürchtet aber angesichts der Politik der Bundesregierung erhebliche industriewirtschaftliche Probleme.

Die Offshore Windbranche hat die Bundesregierung vor dem Hintergrund der Zahlen zum Ausbau der Offshore-Windenergie im ersten Halbjahr 2019 zum Handeln aufgefordert. Um die Technologieführerschaft und Wertschöpfung der Windindustrie nicht weiter zu gefährden und die Erreichung der Klimaschutzziele bis 2030 sicherzustellen, benötige die Branche rasch verlässliche, langfristige Rahmenbedingungen für den Zeitraum ab 2020.

Offshore Windindustrie im ersten Halbjahr 2019 im Plan

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 haben 42 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 252 MW erstmals Strom ins Netz eingespeist. Alle Anlagen sind im Nordsee-Offshore-Windpark Merkur Offshore neu in Betrieb gegangen. Insgesamt sind damit rd. 1.350 Offshore-WEA mit einer Gesamtleistung von etwa 6.660 MW am Netz. Die Branchenvertreter sehen die Offshore-Windenergie in Deutschland damit im Plan: „Die Offshore-Branche liefert erwartungsgemäß und hat sich in den letzten Jahren -wie von uns angekündigt - immer mehr in Richtung eines Fundaments der Energiewende entwickelt“, so die Verbände in einem gemeinsamen Statement zu den jetzt veröffentlichten Zahlen zum 1. Halbjahr 2019. Strom aus Offshore-Windenergie sei sehr zuverlässig und wettbewerbsfähig, so die Verbände weiter.

Um Fadenriss zu vermeiden, muss Sonderausschreibung kurzfristig kommen

Die Branchenvertreter befürchten allerdings, dass die positive industriewirtschaftliche Entwicklung durch einen nun eintretenden Fadenriss erheblich gestört werden könnte, da der 7,7 Gigawatt-Deckel (GW) bis zum Jahr 2020 fast erreicht ist. Für die Jahre danach fehlen aktuell die Rahmenbedingungen, um Projekte umsetzen zu können. Um die Technologieführerschaft des Windindustrie-Standorts Deutschland beizubehalten, die Wertschöpfung nicht weiter zu gefährden und die Erreichung der Klimaschutzziele bis 2030 sicherzustellen, benötigt die Branche jetzt verlässliche, langfristige Rahmenbedingungen, so die Branchenvertreter.

„Der im Koalitionsvertrag vorgesehene Sonderbeitrag der Offshore-Windenergie muss jetzt kommen. Mit einem Beitrag von bis zu 2 GW lassen sich die freien Konverterkapazitäten volkswirtschaftlich sinnvoll nutzen. Konkrete gesetzgeberische Schritte müssen unmittelbar nach der Sommerpause erfolgen“, fordern die Verbände.

Im Hinblick auf die mittelfristige Entwicklung fordern die Offshore-Verbände daher eine Anhebung der Ausbauziele auf mindestens 20 GW installierte Offshore-Leistung bis 2030 und mindestens 30 GW bis 2035 in den deutschen Teilen der Nord- und Ostsee. Die im Juni veröffentlichte Netzstudie von WP&More Consulting und der Rechtsanwaltskanzlei GGSC belege, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland nicht wegen verzögertem Netzausbau gebremst werden muss. Zusätzlich sollte die Bundesregierung - wie im Aktionsplan Stromnetze vorgesehen - dem Ausbau der großen Übertragungsnetze allerdings Priorität einräumen und zeitgleich Power-to-X-Lösungen fördern, so die Offshore-Verbände in ihrem Statement.

© IWR, 2019


17.07.2019

 



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