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Offshore Windindustrie fordert weiteren Ausbau der Windenergie auf See

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Berlin - Der Ausbau der Windenergie in Deutschland stockt. Auf dem geplanten Windgipfel fordern Vertreter der Offshore Windbranche die kurzfristige Umsetzung des im Koalitionsvertrag vorgesehenen Sonderbeitrages Offshore-Windenergie.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier lädt am 05.09.2019 zum Windgipfel nach Berlin ein. Um das 65 Prozentziel im Stromsektor bis zum Jahr 2030 zu erreichen, ist eine Erhöhung der Ausbauziels für die Windenergie auf See sowie zusätzlich der hier eingeforderte Sonderbeitrag unumgänglich, argumentieren Branchenvertreter.

Offshore-Sonderbeitrag wichtig für Sicherung der Wertschöpfung und Klimaschutzziele

Die Offshore Windindustrie sorgt sich um das Erreichen der Klimaziele und die Arbeitsplätze in einer Zukunftsbranche. „Um die Wind-Wertschöpfung nicht weiter zu gefährden und die Erreichung der Klimaschutzziele bis 2030 sicherzustellen, benötigt die Branche jetzt verlässliche, langfristige Rahmenbedingungen. Das beinhaltet die Anhebung der Ausbauziele insgesamt und die erforderlichen regulatorischen Anpassungen für die Realisierung des Sonderbeitrages Offshore-Windenergie noch in diesem Jahr“, erklärten die Branchenvertreter in einer Veröffentlichung.

Fadenriss in der Offshore Windenergie droht ab 2020

Die deutsche Offshore-Windindustrie steht heute für 24.500 Arbeitsplätze mit einem Potenzial von 35.000 Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2035. Die Lücke im Offshore-Ausbau, wie sie ab 2020 kommt, sei industriepolitisch nicht zu verantworten. „Deutschland sollte wieder die Spitzenposition einnehmen. Deshalb braucht es zumindest eine zeitnahe Umsetzung des angekündigten Sonderbeitrags“, so die Branchenvertreter weiter. Eine bessere Produktionsauslastung der Hersteller steigert die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte, sichert die Perspektive der Unternehmen über die gesamte Wertschöpfungskette und ermöglicht die Realisierung des Exportpotentials auf dem wachsenden Weltmarkt. Der im Koalitionsvertrag vorgesehene Sonderbeitrag der Offshore-Windenergie müsse jetzt kommen. Bis zum Jahr 2030 könne die Offshore Windindustrie mindestens 20 GW realisieren, bis 2035 mindestens 30 GW.

Infrastruktur zum Anschluss zusätzlicher Offshore-Kapazitäten bereits vorhanden

Nach Angaben der Branchenvertreter haben die zuständigen Übertragungsnetzbetreiber wiederholt die Realisierbarkeit des Sonderbeitrags aus Netzsicht bestätigt. Damit eine kurzfristige Umsetzung möglicht wird ist es erforderlich, noch im Jahr 2019 die rechtlichen Voraussetzungen für eine Ausschreibung der Flächen für Anfang des Jahres 2020 zu schaffen. Ab 2023 könnte die Inbetriebnahme der Offshore Windparks ab 2023 beginnen. Potentiell in Frage kommen beispielsweise der aktuell nur zu 30 Prozent ausgelastete Cluster 3 das Netzanschlusssystem NOR 3-3 (DolWin6) sowie in der Ostsee die Fläche des kürzlich genehmigten Projekts Gennaker (Leistung knapp 1 GW).

Deutlich weniger sinnvoll wäre eine Erhöhung des Ausschreibungsvolumens 2021 um bis zu 2 Gigawatt. Diese würde auf den genannten Flächen erst später wirksam.

© IWR, 2019


03.09.2019

 



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