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50Hertz steigert EE-Stromtransport auf neues Rekordniveau

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Berlin - Der Netzbetreiber 50Hertz hat im vergangenen Jahr so viel Strom aus erneuerbaren Energien transportiert wie noch nie. Gleichzeitig gelang es 50Hertz, die Kosten für das Engpassmanagement drastisch zu senken.

Geht es nach dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, dann wird Nordostdeutchland zum "grünen Kraftwerk" der Energiewende. Trotz des steigenden Windstromanteils hat das Unternehmen die Kosten im Griff.

50Hertz: Neue Bestmarke bei der Einspeisung von Wind- und Solarstrom

Mit einer Erneuerbaren-Energien-Einspeisung von rund 60 Mrd. kWh, davon der Großteil aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen, wurde eine neue Bestmarke erzielt. Insgesamt haben die Erneuerbaren Energien im Jahresmittel zu 60 Prozent den Strombedarf in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen gedeckt, teilte 50Hertz mit. Zugleich musste immer seltener in die Fahrweise von Anlagen eingegriffen werden. Bei diesem sogenannten Engpassmanagement (Einspeisemanagement von Erneuerbaren-Energien-Anlagen und Redispatch mit konventionellen Kraftwerken) konnte 50Hertz die Mengen von 4 Mrd. kWh (2018) auf nur noch 2,5 Mrd. kWh (2019) senken, die Kosten von 134 Mio. Euro (2018) auf 84 Mio. Euro (2019).

Bundesländer im Nordosten erzielen Stromüberschüsse

Nach dem Netzentwicklungsplan 2030 (2019), der im Dezember 2019 von der Bundesnetzagentur (BNetzA) bestätigt worden ist, werden insbesondere die drei nordöstlichen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt auch in Zukunft große Stromüberschüsse erzielen. Dies zeige, dass auch nach dem Beginn des Kohleausstiegs gut ausgebaute und sichere Stromnetze benötigt werden.

Bei Netzoptimierung, Verstärkung und Ausbau kommt 50Hertz aber "unter den gegebenen gesetzgeberischen und planerischen Umständen gut voran". Im Jahr 2019 wurde die Netzanbindung der Windparks Wikinger und Arkona (50Hertz-Projekt Ostwind 1) mit Anbindung an das Umspannwerk Lubmin (Trassenlänge 92 km) offiziell in Betrieb genommen. Außerdem hat 50Hertz Leitungen und Umspannwerke u.a. durch neue Trafos und Masten verstärkt. Auch Künstliche Intelligenz (KI) kommt im 50Hertz-Netz zum Einsatz. Damit können Netzverluste besser prognostiziert und in der Folge auch Kosten beim Stromeinkauf reduziert werden.

50Hertz steigert 2020 Investitionen - weiterer Green Bond geplant

50Hertz erzielte im Jahr 2019 ein Ergebnis in Höhe von 178 Mio. Euro (2018: 238 Mio. Euro). Für 2020 rechnet der Übertragungsnetzbetreiber mit einer Steigerung der Investitionen um rund 40 Prozent. Auch mittelfristig (2020 bis 2024) wird 50Hertz weiterhin massiv in die Strominfrastruktur für die Energiewende investieren. Gegenüber dem Zeitraum 2015 bis 2019 steigen die Investitionen um 1,1 Mrd. Euro auf 4,2 Mrd. Euro an. Bis zu 60 Prozent des Investitionsprogramms werden extern finanziert, dazu sind auch neue Finanzierungen erforderlich. So plant 50Hertz, im laufenden Jahr rund 750 Mio. Euro Fremdkapital durch die Emission eines sogenannten Green Bonds aufzunehmen.

© IWR, 2020


09.03.2020

 



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