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Weltpremiere: Stromverbindung SuedOstLink erhält kunststoffisolierte Erdkabel

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Bayreuth - Eines der großen Netzausbauprojekte der Energiewende, die Gleichstromverbindung SuedOstLink kommt einen weiteren großen Schritt voran. Die Lieferanten der Kabelverbindung stehen fest.

Die SuedOst-Verbindung befindet sich derzeit mit fast allen Abschnitten im Planfeststellungsverfahren. Am Ende des Verfshrens steht der genaue Verlauf der Stromverbindung fest, die Ende 2025 fertig gestellt sein soll. Wer die rd. 500 Kilometer Erdkabel liefern soll, steht aber bereits fest.

SuedOstLink: Weltweit erstmals Stromkabel mit Kunststoffisolierung im Einsatz

Die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und 50Hertz, die die Gleichstromverbindung gemeinsam realisieren, haben jetzt den Kabelherstellern NKT GmbH & Co. KG und Prysmian PowerLink S.r.I. den Zuschlag für die Stromverbindung erteilt. Er umfasst neben der Herstellung unter anderem auch die Verlegung der Erdkabel.

Für SuedOstLink werden rund 1.000 Kilometer der kunststoffisolierten Erdkabel für 525 Kilovolt (kV) Spannung benötigt. Die Verbindung wird eine Übertragungskapazität von zwei Gigawatt haben. Tim Meyerjürgens, Geschäftsführer von TenneT. „Wir werden die innovativen kunststoffisolierten 525-kV-Erdkabel weltweit zum ersten Mal nutzen und damit neue Maßstäbe bei der Technik und der Reduzierung der Umweltbelastungen setzen.“

Stromkabel mit höherer Spannung kann mehr Leistung übertragen

Mit der höheren Spannungsebene können die Kabel mehr Leistung übertragen als die herkömmlichen 320-kV-Kabelsysteme. Damit werden weniger Kabel benötigt, um die gleiche Leistung zu übertragen und die Trasse kann schmaler werden. Weiterer Nebeneffekt: die notwendigen Tiefbauarbeiten in der Bauphase verringern sich. Mit dem Abschluss der Auftragsvergabe, die 2018 begann, können die Unternehmen produzieren und die Verlegung am 2022 planen.

Gleichstromverbindung senkt Kosten für netzstabilisierende Maßnahmen

In das SuedOstLink-Projekt investieren TenneT und 50Hertz ca. fünf Milliarden Euro. Die Investitionen werden über 40 Jahre abgeschrieben. Gleichzeitig wird SuedOstLink dazu beitragen, dass die Kosten für netzstabilisierende Maßnahmen sinken, die direkt in voller Höhe von den Stromverbrauchern getragen werden. Diese Kosten liegen bundesweit jährlich bei derzeit ca. 1,3 Milliarden Euro. Netzstabilisierende Maßnahmen sind notwendig, da das bestehende Stromnetz bisher nicht auf den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion ausgelegt ist. Mit Verbindungen wie SuedOstLink verringern sich diese Kosten, da sie dezentral erzeugten Wind- und Sonnenstrom flexibel und sicher zu den Kunden transportieren werden.

EU fördert Projekt SuedOstLink

Die Gleichstromverbindung SuedOstLink ist ein „Projekt von gemeinsamem Interesse“ (projects of common interest, PCI) der Europäischen Union und wird im Rahmen von „Connecting Europe“ gefördert. Der Bedarf der Leitung wurde bereits seit 2012 in Netzentwicklungsplänen und im Bundesbedarfsplangesetz wiederholt bestätigt. SuedOstLink wird die nordostdeutschen Bundesländer mit ihrer hohen Wind- und Solar-stromerzeugung mit wichtigen Industriegebieten und Verbrauchszentren Bayerns verbinden.

© IWR, 2020


06.05.2020

 



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