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Forschung und Klimaschutz: Oberleitungs-Lkw starten im Frühjahr 2021 Testbetrieb

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Berlin / Stuttgart – Das Land Baden-Württemberg will im badischen Murgtal den Einsatz von Oberleitungs-Lkw erforschen. Der Testbetrieb soll ab Frühjahr 2021 starten. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt eWayBW mit 26,8 Millionen Euro.

Im Kreis Rastatt in Baden-Württemberg soll auf einer knapp 20 Kilometer (km) langen Teststrecke in einem Pilotprojekt der Einsatz von Oberleitungs-Lkw getestet werden. Aus Sicht von Bund und Land könnte die Oberleitungs-Technik eine sinnvolle Alternative zu dieselbetriebenen Lkw sein und damit zur Erreichung der Klimaziele beitragen.

Ab Frühjahr 2021 rollen im Schwarzwald Oberleitungs-Lkw für Forschung und Klimaschutz

Neben der Praxistauglichkeit von Oberleitungs-Lkw untersucht das interdisziplinäre Forscherteam deren Auswirkungen auf Straßenplanung und Straßenbetrieb sowie auf Lärm und Luftschadstoffe. Außerdem sammeln die Wissenschaftler Daten für den Vergleich von Güterverkehr per Bahn mit dem Transport per Oberleitungs-Lkw. Nicht zuletzt sollen Aspekte zum autonomen Fahren und die Machbarkeit einer „rollenden Elektrotankstelle“ erforscht werden.

Noch befindet sich die 18 Kilometer lange Teststrecke im Murgtal im Bau. Ab Frühjahr 2021 sollen dann drei Jahre lang Hybrid-Oberleitungs-Lkw über die Bundesstraße zwischen Kuppenheim und Gernsbach rollen. Während der Testphase nutzen drei Papierhersteller aus der Region die Testfahrten, um jährlich über 500.000 Tonnen Papier und Pappe zu transportieren. Täglich sind 128 Lkw-Fahrten geplant, das entspricht etwa 10 Prozent der aktuellen gemittelten Lkw-Belastung der Strecke.

„Oberleitungs-LkW sind sauber und effizient und machen den Güterverkehr klimafreundlicher. Die leisen Laster legen viele Kilometer mit geringem Energieaufwand zurück und stoßen keine Abgase oder Treibhausgasemissionen aus. Das haben uns Studien bestätigt“, so die Parlamentarische Staatssekretärin im BMU, Rita Schwarzelühr-Sutter, anlässlich eines Vor-Ort-Besuchs mit Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann, bei dem ein Überblick über den Fortschritt der Arbeiten im Fokus stand. „Um den steigenden Güterverkehr auf der Straße bewältigen zu können, brauchen wir innovative, nachhaltige und klimafreundliche Konzepte. Mit eWayBW soll die Umsetzung der Oberleitungstechnologie in der Praxis erforscht und weiterentwickelt werden. Denn nur mit funktionierenden Alternativen zum Diesel-Lkw können wir die Klimaschutzziele im Verkehr erreichen“, ergänzt Hermann.

BMU fördert drei Teststrecken in Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein

Das Bundesumweltministerium fördert schon seit langem die Weiterentwicklung der Oberleitungstechnologie zur Elektrifizierung des Schwerlastgüterverkehrs. Bis 2024 werden insgesamt drei Teilstrecken gefördert: Neben dem Projekt eWayBW in Baden-Württemberg laufen die Projekte ELISA und FESH auf Autobahnen in Hessen und Schleswig-Holstein. Dort sind bereits seit 2019 Oberleitungs-Lkw im realen Transportbetrieb im Einsatz. Das BMU unterstützt alle drei Projekte beim Aufbau der Infrastruktur, beim Betrieb der Teststrecken sowie bei der begleitenden Forschung mit insgesamt rund 72,8 Mio. Euro. Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich mit 1,2 Mio. Euro am landeseigenen Projekt.


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01.09.2020

 



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