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Nach der Eiseskälte die Hitze: Extremwetter im Februar 2021 in Deutschland

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Münster – Einen Vorgeschmack auf extreme Wetter-Schwankungen in Deutschland bietet der diesjährige Februar. Neben einem rasanten Temperaturwechsel um rd. 40 Grad macht auch die anhaltende Dürre der Natur und insbesondere dem Wald zu schaffen.

Der Winter in Deutschland mit Temperaturen unter minus 20 Grad macht aktuell Pause. Statt der eiskalten Ostströmung treibt ein Hoch im Südosten im Zusammenspiel mit einem kräftigen Tief über Island sehr warme Luft nach Deutschland. Die Temperaturen springen auf über plus 20 Grad und damit innerhalb kürzester Zeit um 40 Grad. Die anhaltende Dürre in Deutschland ist weiterhin präsent, das macht vor allem dem Wald schwer zu schaffen.

Wetter: nach kurzer Abkühlung - zum Wochenende wieder wärmer

Aktuell wetterbestimmend für Deutschland ist ein umfangreiches Hoch über Südosteuropa mit viel Wärme und Saharasand im Gepäck. Am Freitag zieht von Norden eine Kaltfront über Deutschland nach Süden und erreicht am Samstag die Alpen. Der örtlich einsetzende Regen wäscht den Saharasand aus der Luft. Allerdings kommt die Luft über Deutschland zum Wochenende rasch wieder unter Hochdruckeinfluss und in der Folge der Saharasand zurück. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) werden am heutigen Donnerstag noch einmal ungewöhnlich hohe Nachmittagswerte zwischen 16 und 22 Grad erreicht, ganz im Norden 10 bis 15 Grad. Am Freitag sinken die Temperaturen hinter der Kaltfront auf 8 bis 15 Grad, südlich der Donau können noch einmal 14 bis 18 Grad erreicht werden.

Schon am Montag sollen die Temperaturen mit dem Start in den März wieder auf 13 bis 15 Grad im Südwesten und Westen klettern, im Osten reicht es nur für 6 bis 10 Grad. Ob es noch zu einem spätwinterlichen Kälteeinbruch ab Ende nächster Woche tatsächlich kommt, ist aber noch unsicher.

Anhaltende Dürre in Deutschland sorgt auch für Waldschäden

Trotz der teils hohen Niederschläge im Februar 2021 in Teilen Deutschlands ist die seit mehreren Jahren anhaltende Dürre im Boden noch immer präsent. Die bisherigen Niederschläge reichen bei weitem nicht aus, das entstandene Defizit aufzufüllen. Das geht aus dem aktuellen Dürremonitor vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) hervor. Noch immer ist die Situation in 1,8 m Tiefe (Betrachtung des Gesamtbodens) sehr angespannt. Auf der 5-teiligen Skala von der untersten Stufe „ungewöhnlich trocken“ bis „außergewöhnliche Dürre“ fallen mit Stand 23.02.2021 noch viele Bereiche im Norden und Osten (Sachsen) in den Bereich der höchsten Dürrekategorie (außergewöhnliche Dürre).

Die Folgen der Dürre sind am Waldzustandsbericht 2020 abzulesen, den Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgelegt hat. Das Ergebnis der Untersuchung ist nicht überraschend. Der Bericht zeigt: die vergangenen drei Dürrejahre, der massive Borkenkäferbefall, Stürme und vermehrte Waldbrände haben in den Wäldern langfristig massive Schäden angerichtet. Die jetzigen Ergebnisse gehören zu den schlechtesten seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984, die meisten Bäumen haben lichte Kronen, so das Ministerium.

Hilfe für den Kommunal- und Privatwald kommt vom Landwirtschaftsministerium über die Bundeswaldprämie in Höhe von 500 Mio. Euro. Die Auszahlung hat das Ministerium allerdings an klare Kriterien geknüpft. So müssen die Waldflächen eine Nachhaltigkeits-Zertifizierung nach den Programmen PEFC oder FSC haben, wobei die nachzuweisende Zertifizierung zehn Jahre zu halten ist. Ansonsten ist die Prämie ganz oder teilweise zurückzuzahlen.

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25.02.2021

 



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