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Stromverbindung SuedLink kommt voran - Siemens Energy liefert Konverterstationen

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Münster- Die Stromverbindung SuedLink ist eine bis zu 700 km lange Gleichstromverbindung, die nicht nur den direkten Stromaustausch zwischen dem Norden und dem Süden Deutschlands ermöglicht. SuedLink ist Bestandteil eines komplexen europäischen Stromvernetzungssystems.

SuedLink besteht aus zwei in weiten Teilen parallel verlaufenden Netzvorhaben zwischen Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg (Vorhaben 3, 700 km) sowie Bayern (Vorhaben 4, 560 km). Die Siemens Energy AG hat jetzt den Auftrag für den Bau von zwei Konverterstationen für das Vorhaben 3 erhalten.

SuedLink: Siemens Energy liefert zwei Konverterstationen für Brunsbüttel und Leingarten/Großgartach

Die aktuelle Vergabe des Siemens-Auftrags bezieht sich nur auf die im Bundesbedarfsplangesetz als Vorhaben 3 bezeichnete Netzausbauvorhaben zwischen Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Leingarten/Großgartach in Baden-Württemberg. Die Konverter für das Vorhaben 4 an den Standorten Wilster (Schleswig-Holstein) und Bergrheinfeld (Bayern) wurden separat ausgeschrieben, das Verfahren soll bis Mitte 2022 abgeschlossen sein.

Siemens Energy wird in den kommenden Monaten gemeinsam mit den Projektträgern, den Übertragungsnetzbetreibern Tennet und TransnetBWs sowie den weiteren Projektbeteiligten die detaillierten und standortbezogenen Planungen der Anlagen vornehmen.

„Der Bau von SuedLink, dem größten Projekt zum Netzausbau in Deutschland, ist entscheidend für den Erfolg der Energiewende“, sagt Tim Meyerjürgens, Geschäftsführer von TenneT. „Die Vergabe dieser Konverterstationen ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung. Sie belegt, dass wir es trotz erschwerter Bedingungen während der Corona-Pandemie geschafft haben, wichtige Fortschritte bei SuedLink zu erzielen“, so Meyerjürgens.

Stromnetze: SuedLink zählt zu den großen Stromverbindungs-Projekten

Das Stromverbindungs-Projekt SuedLink in Deutschland ist eines von zahlreichen großen Stromverbindungsvorhaben, die derzeit in Europa gebaut werden. Mit rd. 700 km Länge ist SuedLink, Vorhaben 3 in Deutschland (Brunsbüttel – Leingarten) etwas kürzer als beispielsweise die 730 km lange neue 1.400 MW Seekabelverbindung North Sea Link zwischen Großbritannien (nahe Blyth, England) und Norwegen (Kvilldal / Suldal, südöstlich von Bergen), die bereits im Oktober 2021 in Betrieb gehen soll. Auch die ebenfalls neue 1.400 MW Seekabelverbindung Viking Link, die zwischen Großbritannien (Bicker Fen) und Dänemark (Jutland) verläuft und 2023 den Betrieb aufnehmen soll, übertrifft mit 740 km Länge noch das SuedLink Vorhaben 3.

Stromverbindung SuedLink als Teil des europäischen Verbundsystems

SuedLink verbindet innerhalb von Deutschland über zwei parallel verlaufende Stränge (Vorhaben 3 und 4) mit je max. 2.000 MW Leistung den Süden Deutschlands mit dem Norden. Doch SuedLink hat eine viel größere Bedeutung im europäischen Kontext.
Im Norden startet SuedLink in Schleswig-Holstein an den Standorten Brunsbüttel (Vorhaben 3) und in Wilster (Vorhaben 4) in Richtung Süden. Gleichzeitig ist Brunsbüttel der Endpunkt der mit Dänemark verbundenen Westküstenleitung, über die letztendlich Windstrom aus Dänemark bzw. über den Viking Link aus Großbritannien bis nach Baden-Württemberg transportiert werden kann.

Der zweite Arm der SuedLink Stromtrasse im Norden startet in Wilster (Schleswig-Holstein). Der Standort ist gleichzeitig der Endpunkt bzw. Startpunkt von NordLink, das ist die bereits in Betrieb befindliche über 600 km lange 1.400 MW Gleichstromverbindung zwischen Deutschland und Norwegen.

Im Süden endet die Stromleitung SuedLink (Vorhaben 3) zunächst in Leingarten (nahe Heilbronn) im Umspannwerk Großgartach in Baden-Württemberg. Doch weiter westlich ist vorgesehen, über die geplante Stromverbindung von der westlichen Nordseeküste (Wilhelmshaven) über das Ruhrgebiet den Strom bis nach Baden-Württemberg zu transportieren und auch den Stromaustausch mit der Schweiz weiter auszubauen. Über den geplanten 1.100 MW Greenconnetor zwischen der Schweiz und Italien kann dann auch die Stromverbindung in den Süden Europas verbessert werden.

© IWR, 2021


24.08.2021

 



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