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Eon-Analyse: Haushalte könnten durch PV, Wärmepumpen und Heizen bei Gas großes Einsparpotenzial erschließen

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München - Seit der russischen Invasion in der Ukraine unternimmt die Bundesregierung große Anstrengungen, um die Abhängigkeit von russischen Energieimporten schnellstmöglich zu beenden. Der Energiekonzern Eon hat analysiert, wie hoch das Einsparpotenzial im Bereich der Haushalte durch den Ausbau von PV-Anlagen und Wärmepumpen sowie bewussteres Heizen ist.

Ein konsequenter Umstieg auf Wärmepumpen in der Gebäudeheizung, ein deutlicher Ausbau von Photovoltaik (PV) sowie bewussteres Heizen sind entscheidende Stellschrauben, mit denen Privathaushalte einen gewichtigen Beitrag für eine größere Unabhängigkeit von Gas-Importen aus Russland leisten könnten. Das geht aus einer Berechnung von Eon Datenexperten hervor, die kurzfristig und langfristig mögliche Maßnahmen kombiniert haben.

Einsparungen von Haushalten könnte rund 30 Prozent der russischen Gasmengen ersetzen

Würden rein rechnerisch zehn Prozent der Wohnhäuser in Deutschland mit PV-Anlagen ausgestattet, 20 Prozent der privaten Gasheizungen durch Wärmepumpen ersetzt und würde in allen übrigen Wohnungen bzw. Häusern mit Gasheizungen die Raumtemperatur beim Heizen um durchschnittlich 1 Grad Celsius abgesenkt, könnten nach Berechnungen von Eon dadurch Einsparungen von insgesamt 103 Mrd. kWh (103 TWh) Erdgas pro Jahr realisiert werden.

Mit diesem Wert könnten rund 29 Prozent der russischen Gasmengen ersetzt werden, die Deutschland zum aktuellen Zeitpunkt importiert (Stand April 2022: 35 Prozent), bzw. 34 Prozent, sollte die Importmenge um weitere fünf Prozentpunkte bis Jahresende gesenkt werden.

„Unsere Analyse zeigt, dass ein kluger Mix aus direkt möglichen Einsparungen sowie der längerfristige und aufwändigere Umstieg auf moderne Energielösungen wie Wärmepumpen und PV in Privathäusern ein enormes Potenzial hat, wenngleich es sich zweifellos um einen Kraftakt über einen längeren Zeitraum hinweg handelt“, so Filip Thon, CEO der Eon Energie Deutschland GmbH. Zudem könnten dabei mehr als 18 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden.

Zum Analyseansatz von Eon

Grundlage für die Berechnungen von Eon ist der Bestand an Wohngebäuden in der Bundesrepublik Deutschland sowie im Bereich der Heizungsumstellung der Anteil an Haushalten mit Gasheizung. Angenommen wurde, dass 20 Prozent der bisher mit Gas beheizten Gebäude vollständig auf Wärmepumpen oder einen anderen nicht-fossilen Energieträger umgestellt werden. Im Bereich Photovoltaik nimmt Eon an, dass jedes zehnte Wohnhaus in Deutschland neu mit einer Solaranlage ausgestattet wird und deren Erzeugung den bisher mit Gaskraftwerken produzierten Strom ersetzen, so dass die Stromerzeugung durch Gas um etwa 18 Prozent reduziert wird.

Die zum Vergleich herangezogene Menge an aktuellen Gasimporten aus Russland stützt sich auf die Äußerungen der Bundesregierung, wonach der Anteil der Gasimporte aus Russland rund 35 Prozent beträgt und bis Jahresende eine weitere Reduzierung auf nur noch 30 Prozent anvisiert ist (s. u.a. Zweiter Fortschrittsbericht Energiesicherheit des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz vom 01.05.2022).


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10.05.2022

 



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