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Startschuss für den Ausbau der Offshore-Windenergie in Japan

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Tokio, Japan - Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Japan erfolgt bislang vor allem über die Solarenergie. Der Ausbau der Windenergie hinkt dagegen bislang hinterher. Doch das könnte sich angesichts der zunehmenden Aktivitäten im Bereich Offshore-Windenergie bald ändern.

Das japanische Handelsunternehmen Marubeni plant im Rahmen eines gemeinsamen Joint-Ventures mit namhaften japanischen Unternehmen den Bau von zwei Offshore-Windparks in der Region Akita. Die Projekte mit einer Gesamtleistung von 140 Megawatt (MW) könnten schon 2022 in Betrieb gehen. Auch der kanadische Energiekonzern Northland Power und der japanische Regenerativ-Dienstleister Shizen Energy wollen künftig in Japan gemeinsam Offshore-Windenergieprojekte entwickeln. Die beiden Unternehmen haben dazu im letzten Jahr ein gemeinsames Joint-Venture gegründet.

Grünes Licht für Offshore-Windparks im Hafengebiet von Akita und Noshiro

Der japanische Handelskonzern Marubeni hat am 03. Februar 2020 das OK für den Bau und Betrieb von zwei Offshore-Windparks im Hafen von Akita und im Hafen von Noshiro in der Präfektur Akita gegeben. Die Projekte sollen gemeinsam mit Geschäftspartnern im Rahmen der „Akita Offshore Wind Corporation“ umgesetzt werden. Neben Marubeni gehören dem Firmenkonsortium Unternehmen wie Obayashi Corporation, Tohoku Sustainable & Renewable Energy, Cosmo Eco Power, Kansai Electric Power oder Chubu Electric Power an. Die Darlehensverträge zur Finanzierung der Projekte wurden jetzt abgeschlossen. Die Finanzierung erfolgt über internationale Finanzinstitute unter der Führung der japanischen MUFG Bank, Mizuho Bank und die Sumitomo Mitsui Banking. Die Offshore-Windprojekte weisen insgesamt eine Kapazität von 140 MW auf. Der erzeugte Windstrom wird für 20 Jahre von Tohoku Electric Power im Rahmen eines langfristigen Stromabnahmevertrages abgenommen.

Mit dem Bau der Onshore-Umspannwerke und der Übertragungsleitungen soll noch im Februar begonnen werden, die Aufnahme des kommerziellen Betriebs der beiden küstennahen Windparks ist für 2022 geplant. Marubeni hatte sich an der Öffentlichen Ausschreibung beteiligt und hat im Februar 2015 als potenzieller Haupteigentümer/Betreiber den Zuschlag für die Projekte erhalten. Danach hat der Handelskonzern im April 2016 die Akita Offshore Wind Corporation gegründet, eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und die Entscheidung zur Umsetzung des Offshore-Windparkprojekts getroffen. Marubeni setzt vor dem Hintergrund einer im September 2018 kommunizierten nachhaltigen Unternehmensstrategie auf einen Ausbau der internationalen Geschäftsaktivitäten im Bereich erneuerbare Energien.

50:50 Joint Venture für die Entwicklung von 600 MW-Offshore-Kapazitäten

Mit Northland Power Inc. und Shizen Energy Inc. haben im vergangenen Jahr 2019 zudem zwei Unternehmen eine Vereinbarung über die gemeinsame Gründung des 50:50 Offshore-Joint-Ventures Chiba Offshore Wind Inc. unterzeichnet. Ziel ist es, Offshore-Windenergie-Projekte in der Präfektur Chiba in Japan zu entwickeln. Die anvisierten Offshore-Projekte sollen eine Gesamtleistung von rd. 600 Megawatt (MW) aufweisen.

Zum Stand der Offshore-Windenergie Planungen in Japan

Das japanische Wirtschaftsministerium METI (Ministry of Economy, Trade and Industry) und das MLIT (Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism) haben unter Beteiligung der Agentur für Ressourcen und Energie im Jahr 2019 insgesamt elf Seegebiete zur Entwicklung der Offshore Windenergie in Japan bekannt gegeben. Vier dieser 11 Offshore-Eignungs-Bereiche haben den Status „Priority Sea Area“ erhalten. Hier laufen die Vorbereitungen zur Messung der Windverhältnisse sowie die geologischen Untersuchungen.

© IWR, 2020


06.02.2020

 



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