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Norwegen startet Nutzung der Offshore Windenergie

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Münster - Die norwegische Küstenlinie ist sehr lang, das Potenzial für die Nutzung der Offshore Windenergie gewaltig. Seitdem die norwegische Regierung Anfang 2021 zwei Seegebiete für das Genehmigungsverfahren freigegeben hat, positionieren sich die Akteure.

Der dänische Energieversorger und Offshore Spezialist Ørsted sowie die norwegischen Unternehmen Fred. Olsen Renewables und Hafslund Eco schließen sich zu einem Konsortium zusammen. Gemeinsam wollen sie Lizenzen für die Nutzung der Seegebiete Utsira Nord und Südliche Nordsee II erwerben. Die norwegische Regierung hat unterdessen weitreichende Pläne zum Aufbau einer eigenen Offshore Windindustrie.

Green Deal der EU zeigt Wirkung - Norwegische Regierung will Aufbau einer eigenen Offshore Windindustrie

Der norwegische Teil der Nordsee birgt großes Potenzial für die Entwicklung großer Offshore-Windparks, die norwegische Industrien und Haushalte, aber auch andere Länder in der Nordsee über ein Offshore-Stromnetz versorgen kann. Ein Treiber der aktuellen norwegischen Entwicklung ist die Wirkung des Green Deals der EU, der einen massiven Ausbau der Offshore Windenergie als wichtigen Eckpfeiler der europäischen Dekarbonisierungs-Strategie vorsieht. Davon will auch Norwegen profitieren und treibt nun den Aufbau einer eigenen norwegischen Offshore Windindustrie unter Einbringung des vorhandenen Offshore Know hows der Öl- und Gasindustrie voran. Mit einer Kombination aus Offshore Windstrom und flexibler Wasserkraft will Norwegen zudem erneuerbare Energien zu niedrigen Kosten liefern.

Neues Konsortium positioniert sich für Offshore-Antragsrunde

Die drei gleichberechtigten Partner Ørsted, Fred. Olsen Renewables und Hafslund Eco sehen in der vereinbarten Kooperation die perfekte Lösung, um große Offshore-Windprojekte in Kombination mit einem Offshore-Netz zu realisieren. Das Konsortium hat das Ziel, sowohl bodenfeste als auch schwimmende Offshore-Windenergie bereitzustellen und gleichzeitig die norwegische Lieferkette am Standort Utsira Nord für den erwarteten groß angelegten Ausbau von Offshore-Windenergie in Norwegen und in Europa zu entwickeln.

Das Konsortium will Lizenzen in beiden von der norwegischen Regierung ernannten Gebieten (Utsira Nord und Sørlige Nordsjø II) beantragen. Die kommende Zuteilungsrunde wird voraussichtlich bis zu 4,5 GW in den beiden Gebieten umfassen, wobei das technische Potenzial deutlich höher ist, teilte Ørsted mit.

Start der Offshore Windenergie in Norwegen: Utsira Nord und Südliche Nordsee II

Der Offshore Windenergiegebiet Utsira Nord liegt westlich von Stavanger und dient eher der nationalen Stromversorgung. Die Netzanbindung an Land ist einfacher, das Seegebiet eignet sich aber eher für schwimmende Offshore Windenergie (Floating Offshore).

Das zweite Gebiet Südliche Nordsee II (Sørlige Nordsjø II) ganz im Süden der norwegischen Nordsee liegt näher am europäischen Strom-Absatzmarkt (Dänemark, Schottland). Hier können sowohl Turbinen mit festen und schwimmenden Fundamenten eingesetzt werden.

Über das Konsortium Ørsted, Fred. Olsen Renewables und Hafslund Eco

Die dänische Unternehmen Ørsted ist weltweiter Marktführer für Offshore Windenergie, beschäftigt mehr als 3000 Mitarbeiter/innen und hat Offshore Windparks mit einer Leistung von 7,5 GW (7.500 MW) gebaut. Die norwegische Fred. Olsen Renewables entwickelt und betreibt erneuerbare Erzeugungsanlagen. 12 Windparks sind in Betrieb, die Gesamtprojektpipeline an Onshore- und Offshore-Windkraftleistung beträgt ca. 4 GW.

Hafslund Eco ist ein Unternehmen für erneuerbare Energien und Infrastruktur, das sich vollständig im Besitz der Stadt Oslo befindet. Das Unternehmen ist der zweitgrößte Stromproduzent Norwegens und besitzt und betreibt 80 Wasserkraftwerke mit einer Jahresproduktion von 21 TWh (21 Mrd. kWh).

© IWR, 2021


10.06.2021

 



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